Lt. Hersteller sind für den Dacia Logan II TCe 90 (Bj. 2015) Ölwechselintervalle von 20.000 Kilometer oder maximal 1 Jahr (je nachdem, was eher zutrifft) vorgesehen. Mir persönlich erscheinen besonders die 20.000 km sehr hoch. Zwar lassen moderne und der Renault-Spezifikation folgende Öle eine hohe Laufleistung zu, sind aber entsprechend meiner Erfahrung trotzdem nicht unbegrenzt für Schwebeteilchen aufnahmefähig.
Eine große Rolle spielt natürlich der Ölfilter. Auch da gibt es unterschiedliche Qualitäten (Filterfähigkeit bezüglich Partikelgröße) und Bauformen (Oberfläche des Filterfilzes, je größer, desto besser). Es sollte unbedingt ein von Renault empfohlener Qualitätsfilter verwendet werden.
Der Logan II MCV ist mit einer Vorrichtung zur Überprüfung der aktuellen Ölqualität ausgestattet. Sinkt die Ölqualität vor Ablauf o.g. Grenzen zu sehr ab, gibt der Bordcomputer eine Warnung aus und fordert zu einer vorgezogenen Wartung auf. Dieser Fall kann aufgrund besonderer Einsatzbedingungen des Fahrzeugs auftreten. Der Hinweis steht im "Fahrzeugspezifischen Datenblatt für Garantie und Service". Was genau erfasst bzw. gemessen wird, ist mir allerdings nicht bekannt.
In Urzeiten des Viertaktmotors musste jeder neue (oder generalüberholte) Motor eingefahren werden, damit sich verschiedene Teile (Kolben, Kurbelwelle, Ventile) einlaufen konnten. Dieses Einlaufen bedeutete aber schon einen Materialabtrag, der auch als Verschleiß bezeichnet werden kann. Diese Verschleißpartikel finden sich dann im Öl wieder.
Bei den heutigen modernen Motoren ist das Einfahren nicht mehr nötig. Die Fertigungstoleranzen der reibenden Teile sind so gering, dass sie auch ohne Einfahren zueinander "passen". Höchstens Kolbenringe unterliegen einer gewissen Anpassung an die Zylinderwand, was aber keinen Nachteil bezüglich Verschleißfestigkeit darstellt. Moderne Motoren können von Anfang an hoch belastet werden. Allerdings empfehlen alle Hersteller, zumindest die ersten tausend Kilometer die Grenzwerte nicht auszuschöpfen. Maximalgeschwindigkeit und dauerndes Bergfahren sind nicht empfehlenswert.
Die vorgenannten Fakten im Hinterkopf kontrollierte ich bei Kilometerstand 3.900 den Ölstand und vor allem das Aussehen des Öls. Es war ziemlich dunkel geworden, zwar noch nicht schwarz, aber vergleichbar mit der Ölfarbe meines Vorgängerautos Opel Omega nach 10.000 Kilometern. Kurz danach machte ich Ölwechsel, trotz der anderslautenden Herstellerangaben.
Dass auch beim neuen Dacia mit TCe90-Motor (zumindestens bei meinem Fahrzeug) anfangs eine höhere Belastung des Öls erfolgt, ist durch den Umstand bewiesen, dass beim nächsten Ölwechsel nach einem Jahr und etwa 9.000 Kilometern (also Kilometerstand 12.900) die Ölfarbe heller war als beim ersten Wechsel mit 3.900 Kilometern. Das ist bedenklich, hatte ich doch das Fahrzeug anfangs recht schonend behandelt.
Für mich steht deshalb fest, der Ölwechsel wird jährlich, spätestens aber nach 10.000 Kilometern durchgeführt. Natürlich sind das entsprechende Mehrkosten, die aber gerade mal eine Tankfüllung ausmachen (bei Eigenleistung inkl. Ölfilter und Hebebühne ca. 55 Euro).
Ölsorte: 5W40 oder 5W30 für max. -25°C, Ölsorte 5W30 oder 10W40 für max. -20°C Ölsorte original: ELF evolution 900 SXR 5W-40 Ölsorte benutzt: Liqui Moly 3864 Leichtlauf High Tech Motoröl 5W-40, ARAL HIGH TRONIC SAE 5W-40 Ölmenge: 4,1 Liter Ölspezifikation: ACEA A3/B4 bzw. Renault-Zulassung RN0700/RN0710 Ölfilter: Original RENAULT-Filter (Nr. nicht bekannt) Ölfilter benutzt: COOPERS FIAAM FILTERS EA6086ECO, inkl. Rund-Dichtring
Das beschriebene Neufahrzeug war mit einem Kupfer-Dichtring geliefert worden. Lt. Hersteller wird aber die im nächsten Bild gezeigte Metall-Elastomer-Dichtung empfohlen. Sowohl Cu-Dichtring als auch alternativ der Metall-Elastomer-Dichtring müssen bei jedem Ölwechsel erneuert werden, damit der Öl-Ablass zuverlässig dicht ist (und bleibt!).
Der Rund-Dichtring muss sorgfältig, unverdreht und unbeschädigt in der dafür vorgesehenen Rille des Ölfilter-Gehäuses positioniert werden. Beim Anschrauben des Ölfilter-Gehäuses ist darauf zu achten, dass Ölfilter und Rund-Dichtring in der richtigen Position bleiben. Das Anschrauben kann auch mit mäßiger Kraft (gefühlvoll!) von Hand erfolgen. Der Hersteller schreibt allerdings vor, einen Drehmoment-Schlüssel zu verwenden.
Lt. Hersteller sind für den Dacia Logan II TCe 90 (Bj. 2015) für den Innenraum-Luftfilter (von Dacia als "Reinluftfilter Fahrgastraum" bezeichnet) Wechselintervalle von 20.000 Kilometer oder maximal 1 Jahr (je nachdem, was eher zutrifft) vorgesehen. Der Innenraum-Luftfilter hat also die gleichen Wechselintervalle wie das Motoröl.
Da ich den Ölwechsel alle 10.000 Kilometer bzw. spätestens nach einem Jahr durchführe, erfolgt auch der der Wechsel des Innenraum-Luftfilters im gleichen Rhythmus. Man könnte den Wechsel auch in größeren Abständen vornehmen, da der Filter keinen Einfluss auf die Haltbarkeit des Motors hat. Ein zugesetzter Filter sorgt höchstens für Probleme in den Luftkreisläufen und für schlechte Innenraumluft.
Ein Filter mit Aktivkohle hat den Vorteil, bestimmte Gerüche zusätzlich auszufiltern. Die Kohlepartikel haben eine große innere Oberfläche. Bestimmte Substanzen der zu reinigenden Außenluft werden in der Kohlenstoffmasse angereichert. Dabei wird aber auch ein Teil der Kohle verbraucht, da sie mit bestimmten Stoffen chemisch interagiert. Das bedeutet, die Langzeitwirkung eines Aktivkohlefilters ist begrenzt. Filter ohne Aktivkohle sind nur wenig billiger.
Der Innenraum-Luftfilter unterhalb des Handschuhfachs ist schwer zugänglich. Insbesondere die zwei Torx-Schrauben der Filterabdeckung lassen sich nur mit Mühe entfernen, da keine direkte Sicht möglich ist. Eine Handlampe ist nötig. Besonders die obere Schraube lässt sich nur lösen, wenn man auf dem Rücken liegend (halb auf dem Vordersitz) den Kopf unter das Handschuhfach steckt.
Beim Einsetzen des neuen Filters ist eine weitere Hürde zu nehmen. Damit der Filter im vorgesehenen Schacht plaziert werden kann, muss er oben etwas zusammengedrückt werden. Die Zugangshöhe ist kleiner als die Filterhöhe. Dieses Zusammendrücken hat natürlich negative Auswirkungen auf die Kanten der gefalteten Filterfläche. Die vertikalen Kanten knicken etwas ein. Den Filter kann man nur stückweise abwechselnd oben und unten in den Schacht schieben. Ist der Filter dann ganz im Schacht, ist in der Höhe wieder genug Platz. Man kann nur hoffen, dass die Knicke im eingebauten Zustand verschwinden und der Filter ganzflächig an der inneren Lüfteröffnung anliegt. Eine visuelle Kontrolle ist nicht möglich.
Was sich die Konstrukteure des Filterschachtes gedacht haben, ist mir schleierhaft. Man hätte genügend Platz gehabt, den Schacht mit einer konischen Aufnahmeführung zu versehen, damit der Filter einfach reinzuschieben geht. Auch die Schrauben wären nicht nötig gewesen. Man hätte nur die Snap-Verbindung der Filterabdeckung etwas größer (und damit sicherer) gestalten müssen.
Beim Opel Omega z.B. ist der Innenraum-Luftfilter vom Motorraum aus zugänglich. Dort hat man auch freie Sicht auf den Filterschacht, um ggf. Schmutz erkennen und beseitigen zu können.
Lt. Hersteller sind für den Dacia Logan II TCe 90 (Bj. 2015) Luftfilter-Wechselintervalle von 60.000 Kilometer oder maximal 4 Jahre (je nachdem, was eher zutrifft) vorgesehen. Nun kommt es sicher darauf an, in welcher Umgebung das Auto genutzt wird. Zweck des Filters ist ja, dem Motor eine möglichst saubere Luft für die Verbrennung anzubieten. Feste Bestandteile, wie z.B. Staub, schaden der Motormechanik.
Wird viel in staubbelasteter Umgebung gefahren, sind 4 Jahre sicherlich eine zu lange Zeit. Nachdem ich probehalber den Luftfilter visuell kontrolliert hatte, entschied ich mich für einen vorgezogenen Wechsel schon bei rund 33.000 Kilometern. Ein deutlich erkennbarer Staubbelag hatte auf der Ansaugseite das Filtermaterial überzogen. Er stammt wahrscheinlich von den Schotterstraßen einiger Fahrten in Spanien und Portugal. Man schleppt dort eine Staubwolke hinter sich her, die so in Deutschland nie entstehen würde. Noch schlimmer ist es, wenn auf so einer Straße ein Fahrzeug vorausfährt, was sich leider nicht immer vermeiden lässt.